30.01.2012 Vortrag: Von der Staatsschulden- zur Eurokrise?

Für Anleger wichtige volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Im Frühjahr 2010 stand Griechenland vor der Staatspleite. Das wurde mit einem Rettungsschirm zunächst abgewendet. Kurz darauf wurde ein weiterer Rettungsschirm aufgespannt, unter dem mittlerweile Irland und Portugal Zuflucht gesucht haben. Schon jetzt zeigt sich, dass dieser Weg mit „Konkursverschleppung“ zutreffend beschrieben ist. Denn es tritt keine Besserung ein.

Die griechische Wirtschaft schrumpft, die Arbeitslosigkeit steigt, teilweise gewalttätige Proteste nehmen zu und Griechenland braucht noch mehr Geld als in 2010 vorgesehen. Ein Fass ohne Boden.

Auch Italien, Belgien und Spanien stehen nicht auf solidem Grund. Wer rettet am Ende die Retter? – das bleibe die spannende Frage.

In seinem Vortrag geht Herr Prof. Dr. Mann auch auf vergangene Fehlentscheidungen ein. So kritisiert Mann, dass einige Länder der Eurozone die Konvergenzkriterien schon bei ihrem Beitritt nicht erfüllt und eine Haushaltspolitik betrieben haben, die mit „unsolide“ noch beschönigend umschrieben sei. Offensichtlich sei für die Mehrheit der politischen Entscheidungsträger die Einheit des Euroraumes wichtiger als die Stabilität des Euros, analysiert er.

Da beides nicht gleichzeitig erreicht werden könne, führe der eingeschlagene Weg in die faktische Transferunion mit Solidarhaftung, widerspreche dem Maastricht-Vertrag und werde für Steuerzahler und Sparer in den traditionellen Hartwährungsländern wie Deutschland sehr teuer, so Manns Prophezeiung.

Referent:
Prof. Dr. Gerald Mann lehrt Volkswirtschaftslehre an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management: www.fom.de

Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Stefan im Alpen-Hotel, Adolf-Kolping-Straße 14  |  80336 München 

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